Bevor du dir eine Katze ins Haus holst, solltest du ein paar Voraussetzungen klären und deine Einstellungen überdenken.
Voraussetzungen der Katzenhaltung
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Ein neuer Hausgenosse muss von allen
Familienmitgliedern akzeptiert
werden. Wenn auch nur einer in der Familie Katzen ablehnt und
unhygienisch findet oder auch allergisch auf Katzen
reagiert, kann das Zusammenleben auf Dauer nicht gut gehen und zu
wirklichen Dramen führen. Besonders schlimm ist es für Kinder,
wenn sie die heißgeliebte Katze wieder hergeben sollen.
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Katzen sind nicht die richtigen Partner für
Menschen, die ständig unterwegs sind. Wer also die Wochenenden
lieber außer Haus verbringt, sollte sich ein
Hautier zulegen, das er mitnehmen kann oder dem das
Alleinbleiben nichts ausmacht.
Auch für den Urlaub muss eine angemessene
Regelung getroffen werden - nur die wenigsten Katzen
wollen in die Ferien mitgenommen werden.
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Ist die Katzenhaltung erlaubt und möglich?
In manchen Mietverträgen ist Haustierhaltung verboten oder die
Wohnung ist zu klein hierfür. Manchmal werden Katzen von Nachbarn auch
nicht toleriert oder es gibt bereits zu viele Katzen in der
Siedlung.
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Natürlich ist es für jede Katze
schön, wenn sie ins Freie darf - aber in verkehrsreichen
Gebieten oder wenn die Wohnung im dritten Stock liegt, ist
dies
nicht immer möglich. Tiere, die keine Freigänger
sind, brauchen mehr Aufmerksamkeit und der Mensch muss für gewisse
Abwechslung im Katzenleben sorgen.
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Katzenhaltung ist mit Kosten verbunden. Zum einen ist
dies der Erwerbs des Tieres und der Ausstattung, es fallen
aber laufende
Kosten für die Grundausstattung,
Medikamente und Tierarzt an.
Persönliche Einstellung
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"Drum prüfe was sich lange bindet". In der Tat lebt eine Katze länger als
heutzutage manche Ehe dauert. Bist du also bereit, dein Interesse an
Katzen langfristig aufrecht zu erhalten? Manchmal werden
Haustiere spontan erworben, um nach wenigen Wochen im
Tierheim zu landen. Dieses Schicksal hat kein Tier verdient, deshalb
muss sich ein Halter im voraus darüber klar sein, was
auf ihn zukommt. Die Lebenserwartung einer Katze
liegt zwischen 15 und 20 Jahre und auch die vitalste
Katze kann einmal krank werden.
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Man entscheidet sich, mit einer Katze zusammenzuleben
- man hält sie nicht einfach. Eine
Katze wird sich nie völlig dem Menschen
unterwerfen. Sie hat ihren eigenen Willen und wird immer
wieder versuchen, ihre Vorstellungen durchzusetzen. Das
heißt nun
aber nicht, dass Katzen machen dürfen, was sie
wollen. Auch Katzen sind erziehbar
- dies erfordert aber
sehr viel Geduld und ein wenig Kreativität. Außerdem
muss der Halter zunächst einmal so manchen Kratzer in den
Möbeln oder zerstörte Pflanze hinnehmen.
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Katzen haben Eigenheiten mit denen man einfach
leben muss: sie schaffen es, am Wochenende ihre Menschen viel
zu früh zu wecken, den Lieblingssessel oder das Bett mit
Beschlag zu belegen oder dann eine Streicheleinheit haben zu
wollen, wenn man gerade etwas völlig anderes vorhat -
z. B. diesen Text schreiben.
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Und dann gibt es natürlich
auch noch den einen oder anderen Kratzer und
schwer entfernbare Katzenhaare, insbesondere beim
Fellwechsel im Frühjahr.
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Hast du genug Zeit und Lust zum Spielen und Schmusen?
Besonders junge Katzen fordern viel Aufmerksamkeit - man sollte sich ihnen so
viel wie möglich widmen - mindestens jedoch zwei Stunden pro
Tag einplanen. Erwachsene Katzen spielen normalerweise weniger,
insbesondere wenn sie ins Freie dürfen.
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Auch die Pflege
einer Katze erfordert ein wenig Aufwand und ab und
zu müssen auch einmal Mißgeschicke beseitigt
werden. Unsauberkeit kommt bei guter Haltung eher selten vor,
jedoch müssen sich Katzen manchmal übergeben, um verschluckte Haare
loszuwerden. Nicht sehr angenehm, aber Realität.
Warum ich bei all den Nachteilen trotzdem Katzen halte? Die Antwort
ist: eben drum. Es wird nie langweilig, denn Katzen überraschen
ihre Menschen immer wieder mit neuem Verhalten und geben damit auch
eine Menge Gesprächsstoff. Jede Katze hat ihren
eigenen Charakter und entwickelt sich auch im Laufe ihres
Lebens. Es macht einfach Spass, das mitzuerleben. Und wenn
man ein wenig tolerant ist, steht einer
wundervollen Freundschaft mit einem eigensinnigen Tiger im
Miniformat nichts mehr im Wege.