Katzen pflegen

Bürsten

Normalerweise lecken Katzen ihr Fell hingebungsvoll und gewissenhaft und Kurzhaarkatzen benötigen nur wenig Hilfe bei der Fellpflege. Bürsten ist vor allem in Zeiten des Fellwechsels im Frühjahr sinnvoll. Verschluckte Haare werden erbrochen, dem kann durch das Bürsten vorgebeugt werden. Langhaarkatzen müssen dagegen täglich gebürstet werden. Wenn dies konsequent und regelmäßig geschieht, reicht es, hierfür täglich zehn Minuten einzuplanen.

Katzen müssen sich jedoch zunächst einmal daran gewöhnen, gebürstet zu werden. Junge Katzen beißen gerne in die Bürste. Ich lenke sie dann einfach mit einer zweiten Bürste ab - d. h. eine Bürste (z. B. eine mit weichen Wildschwein- oder Plastikborsten) zum Beißen geben und mit einer weiteren Bürste bestimmt aber vorsichtig alles durchkämmen, was man von der Katze gerade erreichen kann. Bürsten, die im Tierhandel angeboten werden, haben oft nadelartige Spitzen. Bitte denke daran, dass Katzenhaut sehr empfindlich ist und hierdurch verletzt werden könnte. Besondere Vorsicht ist natürlich im Augenbereich geboten. Die meisten Katzen lieben es aber besonders, im Gesicht gebürstet zu werden. Eine ganz normale Drahtbürste aus dem Drogeriemarkt ist dagegen sehr gut geeignet. Im Gegensatz zu Plastikbürsten gibt es dabei auch keine statische Aufladung, dies ist bei Langhaarkatzen wichtig.

Viele Katzen sind ausgesprochen empfindlich, was ihren Bauch betrifft. Aber gerade hier verfilzt das Fell sehr schnell. Und wenn es dann doch einmal passiert ist? Wir haben für den Notfall eine Schere mit abgerundeten Spitzen, mit der man von oben in die Knoten hineinschneiden kann. Anschließend werden die verfilzten Haare ausgebürstet. Wichtig ist es, nicht unter dem Knoten (also parallel zur Haut) herzuschneiden, denn häufig bilden sich die Knoten direkt am Haaransatz. Da die Haarknoten sehr fest sind, spürt man nicht, ob man nur in das Haar oder auch in die Haut schneidet!

Baden

Selten ist es notwendig, eine Katze zu baden - abgesehen von Ausstellungskatzen, bei denen diese Prozedur ja regelmäßig dazugehört. Minka hat jedoch im Alter von acht Jahren beschlossen, sich nie wieder zu lecken und beschränkte ihre Fellpflege fortan auf ihre Vorderpfoten. Ich denke, es wurde ihr aufgrund ihrer Leibesfülle einfach zu mühsam. Da sie aber weiterhin regelmäßig nach draußen ging, haben wir sie mit einem feuchten Waschlappen abgerieben. Gar nicht mochte sie, wenn man ihren Hintern sauberwischte. Aber es half nichts - ab und zu war sie so dreckig, dass sie gebadet werden mußte. Das war kein Vergnügen - weder für uns, noch für die Katze. Es war eher eine sehr, sehr nasse Angelegenheit.

Folgende Methode hat sich jedoch bewährt:
  • Badezimmer gut aufheizen
  • In die Badewanne ein Tuch hineinlegen, damit sich die Katze daran festkrallen kann und die Hände und Arme ihres Pflegers verschont
  • Katze fangen und ins Badezimmer tragen. Vorsicht - viele Katzen wehren sich, sobald sie ahnen, was da kommen wird. Türe schließen!
  • die Katze mit handwarmen Wasser einweichen. Dabei den Kopf aussparen - insbesondere sollte kein Wasser in die Ohren kommen. Bauch nicht vergessen!
  • mit reichlich Schampoo das Fell einschäumen. Es gibt im Handel auch Katzenshampoo, ich habe aber immer ein mildes Babyshampoo verwendet.
  • das Shampoo mit reichlich Wasser gründlich ausspülen.
  • Katzen mögen keine Föns - weder das Geräusch, noch den Luftstrom - daher sollte man die Katze mit zwei großen Badetüchern vorsichtig abgerubbeln und dann in einem warmen Raum, z. B. dem geheizten Badezimmer, trocknen lassen. Es ist schon erstaunlich, wieviel Wasser sich im Fell sammeln kann. Normalerweise wird sich die Katze selbst trockenlecken, sobald sie die Gelegenheit dazu bekommt. Ein wenig Unterstützung durch Bürsten schadet aber auch nicht.

Krallenpflege

Auch Krallenpflege ist im Allgemeinen nicht notwendig, da Katzen mehrfach täglich ihre Krallen an allen Gegenständen schärfen, die ihnen hierfür geeignet erscheinen. Aber auch hier gibt es Ausnahmen - wieder war es Minka, die im Alter ihre eigenen krallen nicht mehr pflegen konnte. Da sie nach einiger Zeit ständig im Teppich hängen blieb, mußten die Krallen gelegentlich doch gekürzt werden. Hierfür gibt es spezielle Krallenscheren. Wichtig ist es, nicht zu viel abzuschneiden, denn in den Krallen verläuft eine Ader, die nicht verletzt werden darf. Also im Zweifel lieber zu wenig als zu viel abschneiden.