Umzug mit Katze

Katzen mögen keine Umzüge. Definitiv nicht. Leider ist es aber trotzdem manchmal notwendig und man kann sich auch sehr gut darauf vorbereiten. Es ist lediglich eine Legende, dass Katzen sich mehr an einen Ort als eine Person binden. Ebenso ist es eine billige Ausrede, dass Katzen nicht umziehen können, weil sie ja sowieso an den alten Ort zurücklaufen würden. Katzen, die ihre Menschen mögen und gut behandelt werden, finden sich auch mit einem Umzug ab, auch wenn es manche schwer haben, sich im neuen Revier zu behaupten.

Die neue Gegend

Wer seine Katze liebt, wird die neue Wohnung auch nach den Bedürfnissen der Katze aussuchen. Ein Freigänger muss also auch in Zukunft Freigang haben, denn nur die wenigsten Katzen sind bereit, sich hier umzugewöhnen. Zudem sollte die neue Wohnung möglichst nicht an einer Hauptverkehrsstrasse liegen. Leider ist aber auch dies keine Garantie dafür, dass nichts passiert. Nach unserem Umzug in eine ausgesprochen ruhige Wohngegend sind zwei meiner Katzen überfahren worden - eine davon in einer 30er-Zone. Zuvor haben wir viele Jahre lang in einer verkehrsreichen Siedlung mit nahegelegener Landstraße gewohnt, Natascha und Minka konnten aber mit der Gefahr umgehen.

Den Umzug vorbereiten

Die meisten Menschen beginnen ja bereits Tage oder Wochen vor dem Umzug mit dem Kistenpacken. Katzen schätzen solche Unruhe und Änderungen in ihrer täglichen Routine und Umgebung nicht besonders und werden bereits bei den Umzugsvorbereitungen entsprechend nervös reagieren. Erkläre deiner Katze also, dass alles völlig in Ordnung und normal ist. Das Katzenzubehör und Futter sollte eine separate Kiste gepackt werden, die man nach dem Umzug schnell wiederfindet.

Umzugstag

Der Umzugstag bedeutet Streß für alle Beteiligten, aber man sollte versuchen, die Katzen zumindest aus dem Tumult herauszuhalten, denn dieser verursacht bei Katzen Schrecken und Panik. Mit entsprechender Vorbereitung läßt sich aber auch diese Situation auch ganz gut bewältigen.

  • Katzen merken, wenn ihre Menschen angespannt sind, daher hole deinen Freigänger rechtzeitig ins Haus und lasse ihn auch nicht mehr hinaus - auch wenn er dem Durcheinander und Lärm so am liebsten entfliehen möchte.
  • Schön ist es, wenn man die Katze einfach ein paar Tage zu Freunden oder Bekannten in Pflege geben und sie dann in die bereits eingerichtete neue Wohnung bringen kann. Meist wird dies aber nicht möglich sein, daher sollte man bereits bei den Umzugsplanungen einen "Katzenverantwortlichen" ernennen.
  • Dieser kümmert sich bereits vor der Ankunft des Möbelwagens um die Katze. Zu diesem Zeitpunkt sind noch keine Fremden in der Wohnung und die Lage ist aus Katzensicht zwar berunruhigend aber noch nicht bedrohlich.
  • Wenn der Umzug innerhalb kurzer Zeit abgeschlossen ist, würde ich die Katze nicht mehr füttern, sondern sie im Transportbehälter in einen bereits leer geräumten Raum einsperren. Hierfür eignet sich das Badezimmer oder eine Gästetoilette besonders gut.
  • Der Katzenverantwortliche nimmt die Katze zur neuen Wohnung mit und bringt sie auch dort zunächst wieder in einem halbwegs ruhigen Raum unter. Falls notwendig sollte er sie hier füttern und ihr Katzenklo aufstellen.
  • Erst wenn alle Umzugshelfer das Haus verlassen haben, alle Türen und Fenster fest verschlossen und die Menschen ein wenig zur Ruhe gekommen sind, sollte die Katze aus ihrem Zimmer gelassen werden. Es kann sein, dass sie sich dann neugierig umsieht und ihre neue Umgebung interessiert erkundet. Genausogut ist es aber möglich, dass sie zunächst einmal verschreckt in die äußerste Ecke der Wohnung flieht und sich dort eine Zeit lang versteckt.
  • Katzenklo und Futterstelle sollten möglicht umgehend an ihren endgültigen Platz gestellt werden um der Katze zu zeigen, dass jetzt wieder Normalität eingekehrt ist.

Eingewöhnung

Sobald die Möbel eingeräumt sind, werden sich Wohnungskatzen wieder heimisch fühlen. Sie kennen die alten Möbel und finden die neuen Gerüche der Umgebung wahrscheinlich sogar interessant.

Freigänger sollte man zunächst einmal einige Zeit im Haus behalten, damit sie sich eingewöhnen und die Umgebung aus dem Fenster beobachten können. Deine Katze wird dir zeigen, wenn sie wieder hinaus möchte. Auch dies ist für die Katze keine einfache Situation. Sie wird im Allgemeinen in eine Gegend kommen, in der es schon andere Katzen gibt und sich ein neues Revier erorbern müssen. Für ängstliche Katzen bedeutet das viel Streß. Eine Tierärztin empfahl folgenden Trick zur Unterstützung, falls sich deine Katze nicht so recht gegen die aggressive Nachbarschaft durchsetzen kann: Lege die Häufchen aus dem Katzenko im Garten aus, um so den Geruch deines Tieres zu verbreiten - also nicht verscharren, sondern einfach auf das Beet legen. Dies machen Katzen sowieso, um ihren Revieranspruch geruchlich kundzutun, auch wenn es aus gärtnerischer und hygienischer Sicht vielleicht nicht gerade erwünscht ist.

Natascha mußte mehrfach mit uns umziehen, hat damit aber keine besonderen Probleme gehabt. Sie wollte auch immer nach wenigen Tagen wieder nach draußen. Minka hat sich nach ihrem Umzug zunächst einmal im Keller verkrochen - zwischen allen Umzugskisten. Wir haben sie einfach in Ruhe gelassen, bis sie sich wieder beruhigt hat.