Kastration von Katzen und Katern

Die Kastration empfiehlt sich wirklich für jede Katze. Notwendig ist sie, wenn weibliche Katzen Freigang haben, denn jede Katze bringt zweimal im Jahr durchschnittlich vier bis sechs Junge zur Welt. Selbst im größten Bekanntenkreis sind die Jungen irgendwann nicht mehr unterzubringen und es ist ein Gerücht, dass Katzen sich selbst ihr neues Zuhause suchen. Bitte tu also etwas gegen die Verwilderung von Hauskatzen - laß' deine Tiere kastrieren.

Markieren und Rolligkeit

Aber auch wenn Katzen nur im Haus gehalten werden, müssen sie kastriert werden. Kater beginnen im Alter von ca. sieben Monaten ihr Revier zu markieren. Kastriert man sie vorher, machen sie das nicht. Kastriert man sie später, markieren sie häufig auch nach der Kastration weiter. Die meisten Menschen werden diesen penetranten Geruch in ihrer Wohnung sicher vermeiden wollen.

Kätzinnen werden regelmäßig rollig und es ist wirklich nervtötend, eine rollige Katze im Haus zu haben. Die Tiere schreien stundenlang ohne längere Unterbrechung nach einem Liebhaber und wissen natürlich nicht, wie aussichtslos das ist. Auch durch Streicheln und Ablenkung sind sie nicht zu beruhigen. Wenn die Katzen nicht gedeckt werden, dauert die Rolligkeit etwa eine Woche. Sie beginnt aber bereits nach wenigen Wochen erneut und führt sehr häufig zur Dauerrolligkeit. An einer Operation führt damit auf Dauer kein Weg vorbei und es gibt normalerweise auch keine größere Probleme.

Die Operation

Eine Katze muß vor ihrer Operation nüchtern sein. Füttere sie also nicht mehr und räume sämtliche Nahrungsmittel in Schränke, damit sie nicht heimlich nascht. Bring sie zur vereinbarten Zeit zum Tierarzt und gib ihr eine saubere Unterlage, z. B. ein altes Handtuch, mit. Häufig näßen sich Katzen ein und die Unterlage kann dann gewechselt werden.

Die Operation ist bei allen unseren Katzen sehr gut verlaufen. Beim Kater ist es sowieso nur ein kleiner Schnitt und Kimba hatte überhaupt keine Beschwerden. Bei der Nachsorge muss man darauf achten, dass sich nichts entzündet. Bei weiblichen Katzen ist die Operation naturgemäß ein größerer Eingriff, aber in der Regel auch kein Problem.

Versorgung nach der Operation

Sei vorsichtig, wenn du deine Katze nach der Operation nach Hause holst. Häufig torkeln die Tiere und können sich kaum auf den Beinen halten, versuchen aber trotzdem auf einen Tisch oder die Fensterbank zu springen. Bring die Katze daher in einem sicheren Raum unter und lass sie erst dort aus dem Tragekorb.

Tröste deine Katze in den nächsten Stunden. Zeige ihr, dass sie sicher ist und sich erholen kann aber belästige sie nicht. Gib ihr nicht zu früh etwas zu essen, sie könnte es erbrechen. Da der Kreislauf der Katze nach der Narkose noch sehr geschwächt ist, wird sie sich kalt anfühlen. Sorge also für reichlich Wärme. Wir haben für Ronja und Lucy mitten im Sommer unseren Kaminofen angemacht, und den Raum auf wohlige 24 Grad gebracht. Den Katzen tat es sichtlich gut.

Katzen reagieren unterschiedlich auf die Operation. Jessica und Tiffany wollten stundenlang im Arm gehalten werden - auf dem Rücken liegend, weil ja der Bauch weh tat. Kosima war dagegen so verstört, dass sie zunächst einmal unter einen Schrank flüchtete. Niemand hat damit gerechnet, dass sie noch darunter passen würde, aber die Angst gab ihr wohl die Kraft. Dort saß sie dann die nächsten Stunden mit dem frischoperierten Bauch auf dem kalten Fliesenboden und es half kein gutes Zureden oder Locken. Aber auch dies hat sie ohne Schäden überlebt. Ronja und Lucy haben wir auf eine Decke auf dem Boden gelegt und gelegentlich gestreichelt.

Glücklicherweise ist das Schlimmste nach zwei oder drei Tagen bereits überstanden und die Tiere sind schnell wieder auf den Beinen. Häufig kann man dann beobachten, dass ihnen erst beim Springen wieder einfällt, dass ihr Bauch nicht in Ordnung ist. Außerdem kann es sein, dass sie diesen blöden Verband ganz schnell wieder loswerden wollen. Es gibt Katzen, die sich selbst die Fäden ziehen. Tiffany hingegen stellte wohl fest, dass es ihr wehtat, wenn sie sich am Bauch leckte. Daraufhin ließ sie es und der Tierarzt mußte die Fäden ziehen. Besonders bei den Langhaarkatzen dauert es dann noch ein paar Wochen, bis das Fell am Bauch nachgewachsen ist. Danach ist aber überhaupt nichts mehr zu sehen.

Ich habe keine Wesensänderung nach der Kastration feststellen können. Katzen müssen nach ihrer Kastration auch nicht unbedingt dick werden. Und wenn sie dick werden, muss es ja nicht unbedingt von der Kastration kommen...