Wenn ich mit meiner Katze spiele, wer weiß
ob sie sich nicht mit mir mehr amüsiert
als ich mich mit ihr?
Auch wenn Kosima sich hier
sehr für die Natursendung interessiert - Fernsehen ist keine
Freizeitbeschäftigung für Katzen. Die meisten
beachten den Fernseher sogar kaum - es sei denn, es gibt eine Sendung
über Vögel oder Fußball. Den kleinen Punkt,
der da ständig hin und her fliegt, könnte man ja mal
versuchen zu fangen...
Anstatt der Katze immer nur ein Bällchen oder
Mäuschen zuzuwerfen oder sie mit dem Federwedel zu animieren, erfinde doch
einmal selbst Spiele - der Kreativität sind hier keine Grenzen
gesetzt! Im folgenden ein paar Beispiele zur Anregung.
Lucy spielt gerne "Mäuschen fangen". Dazu setzt man sich vor
den Kratzbaum und wirft
die Mäuschen senkrecht von unten nach oben -
so nah am Kratzbaum, dass die Katze die Möglichkeit hat, sie
aus der Luft zu fangen. Lucy ist dabei recht erforgreich, leider bringt
sie sie aber nicht zurück.
Lucy springt auch sehr erfolgreich nach ihren Leckerchen. Sie
fängt sie mit beiden Vorderpfoten aus der Luft, wenn sie gut
geworfen werden.
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Junge Katzen lieben es,
hinter einer einfachen Schnur herzurennen.
Nimm eine stabile Kordel und mache ein paar Knoten in die Enden.
Setze dich auf den Boden und schwinge die Schnur immer um dich herum.
Die Katze wird hinter der Schnur herrennen und versuchen sie zu
erwischen. Wenn du schneller bist als sie, kannst du sie mit dieser
Methode richtig aus der Puste bringen - aber übertreibe nicht.
Manche Katzen - wie die hechelnde Minka hier - wissen nicht, wann sie
genug haben. Dieses Spiel haben alle unsere Katzen gemocht und sich
manchmal regelrecht gestritten, wer denn nun laufen darf.
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"Versteck" doch einmal
ein paar Leckerchen auf dem Kratzbaum, anstatt
sie der Katze direkt zu geben. Beim ersten Mal kannst du der Katze ja
noch helfen ("schau mal hier und hier ...") Das regt die Katze zum
Nachdenken an -
wenn du immer andere Stellen nimmst, wird sie bald überall
nachsehen - und der Kratzbaum wird auch noch beliebter, als er bisher
war - schließlich könnte man dort ja wieder was
Leckeres
finden...
Man kann Katzen ja auch mal für ihr Leckerchen arbeiten lassen. Minka hat gelernt, sich hinzulegen (Befehl "Down") und Ronja springt durch einen Reifen. Tiffy bekommt ihre Belohnung auch schon mal in ein Gefäss wie ein bauchiges Glas, so dass sie zunächst einmal überlegen muss, wie sie an die Leckerchen herankommt.
Es gibt aber auch Katzen, die lieber auf ihre Zuwendung verzichten, als dafür irgendetwas zu tun. Kosima war so ein Fall.
Junge Katzen lieben auch folgendes Spiel: Lege dich auf eine Couch und
decke dich zu. Bewege deinen Finger unter der Decke hin und
her.
Die Katze wird versuchen, den Finger zu fangen - aber Vorsicht, die
Krallen können auch durch die Decke gehen und Schimpfen wäre
in diesem Fall ja völlig unfair.
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Ronja habe ich beigebracht, durch einen Reifen zu springen. Das ist gar
nicht schwierig. Zunächst wird der Reifen ca. zwei
Zentimeter über den Boden gehalten und mit der anderen Hand ein
Leckerchen
hinter den Reifen gehalten. Locke deine Katze mit dem Leckerchen durch
den Reifen, aber gib es ihr nur, wenn sie wirklich durch den Reifen
geht - also nicht dann, wenn sie außen herumläuft.
Halte den Reifen nun jeden Tag ein kleines Stückchen höher.
Ronja ist nicht immer kooperativ. Das liegt vor allem daran, dass sie auch
Leckerchen bekommt, ohne dafür etwas tun zu müssen.
Dann hat sie manchmal einfach keine Lust, ihr Kunststück zu zeigen.
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Wir haben einen Holztisch mit Glasplatte. Darunter ist ein Fach und man
kann mit den Katzen spielen, wenn man einen Federbusch
unter ihnen hier hin und herbewegt. Sie versuchen nach dem Federbusch zu haschen,
allerdings durch die Glasscheibe, nicht durch die seitliche
öffnung. Es ist beliebig
wiederholbar. Offensichtlich ist den Katzen nicht klar, dass
sie ja gar nicht auf dem Tisch stehen könnten, wenn sie den
Federbusch wirklich fangen könnten. Anderseits wissen Katzen durchaus,
was Glasscheiben sind - Hindernisse auf dem Weg auf den Balkon.
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Junge Katzen fallen gerne auf folgenden Streich herein: Man nehme ein
volles Glas Mineralwasser mit Kohlensäure, also richtig
schön sprudelig und zeige es dem neugierigen Halbwüchsigen.
Natürlich erkennt das Kätzchen sofort, dass es sich
um Wasser handelt. Wenn es Durst hat, wird es auch einen Schluck nehmen wollen -
trotz der merkwürdigen Blasen. Der Gesichtsausdruck des Opfers
ist wirklich herrlich - überraschtes Entsetzen - vielleicht
vergleichbar mit dem eines Menschen, der Zitronensaft trinkt, obwohl er
Orangensaft erwartet hat. Keine meiner Katzen war übrigens zu
einem zweiten Versuch bereit - es ist also im wahrsten Sinne des Wortes
ein einmaliges Experiment.
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Das folgende Experiment habe ich bereits mit mehreren Katzen durchgeführt und bis auf zwei haben alle die Aufgabe irgendwann gelöst. Man nehme ein großes Trinkglas - so hoch, dass die Pfote kaum auf den Glasboden reicht. Dann fülle man ein paar Leckerchen in das Glas, Hefetabletten beispielsweise, irgendetwas, was die Katze gerne mag und schließlich stelle man das Glas vor die Katze auf den Boden.
Im Allgemeinen wird sie zunächst einmal an der Glasöffnung schnüffeln - "Cool, mein Lieblingsleckerchen. Aber dummerweise paßt meine Nase nicht in das Dings da. Was tun? Wenn ich um das Ding gehe, sehe ich das Leckerchen. Aber ich kann es mit den Pfoten nicht berühren. Da ist was Hartes im Weg. Ich komm' an die Leckerlis einfach nicht dran. Es geht wohl doch nur durch diese kleine Öffnung, aus der es so verführerisch duftet."
Irgendwann wird statt der Nase dann eine Pfote in das Glas gesteckt und
den allermeisten Katzen kommt dann die Erkenntnis, dass man mit den
Pfoten nach den Leckerchen angeln kann. Fast alle Katzen, denen ich die
Aufgabe gestellt habe, haben sie innerhalb kurzer Zeit gelöst
- nur nicht Kosima, die nicht einsah, dass sie für ihr Essen
in irgendeiner Weise arbeiten solle und Jessica, die den Trick nicht
selbständig herausbekam. Tiffany hingegen wird auch mit
kompizierten Gefäßen fertig - z. B.
dickbäuchigen Cognacschwenkern, die man zunächst
einmal umwerfen muss oder eine Kölschstange, die man
ein paar Mal über den Boden rollen muss,
damit die Leckerchen näher zum oberen Rand rutschen. Bei allen
Katzen geht es natürlich mit ein wenig Übung viel
schneller.
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