Untereinander verständigen sich Katzen überwiegend mittels Körpersprache. So begrüßen sie sich beispielsweise freundlich durch Zuzwinkern oder Näschengeben. Falls Kimba schlecht gelaunt ist, miaut er Ronja und Lucy auch schon einmal an, es gibt aber auch Einladungen zum gemeinsamen Spielen und Rumtollen - meist heißt es dann "brrr" (los, lauf mit mir) und der Auffordernde läuft weg, wobei er darauf hofft, dass der Spielpartner ihm folgt. Wenn Tiffy von draußen hereinkommt, wird sie zunächst einmal vollständig abgeschnüffelt - falls sie es sich bieten läßt.
Katzen sind unterschiedlich mitteilungsbedürftig. Meiner Meinung nach ist es jedoch falsch, dass nur Siamkatzen gesprächig sind. Eine Nachbarin erzählte mir einmal, dass sie unter ihrem Balkon merkwürdige Geräusche hörte. Sie sah nach und es war unser Merlin, der dort in Selbstgespräche vertieft war, während er ein paar Pflanzen untersuchte. Auch Kimba brummelte vor sich hin, als er bei Blätter jagen in den Gartenteich gefallen war. Man hörte ihn richtig sagen "so ein Mist, jetzt hab ich mir mein ganzes Fell versaut". Das scheint mir wirklich ungewöhnlich zu sein. Aber auch unsere anderen Katzen sprechen häufig mit uns, wahrscheinlich deshalb, weil wir viel mit ihnen reden. Es sind halt höfliche Katzen, die antworten.
Hier ein überblick über die wesentlichen Lautäußerungen:
Der Schwanz ist ein Stimmungsbarometer. Ist er hoch erhoben wie eine Fahne bedeutet dies: "ich habe gute Laune". Schlägt eine Katze mit dem Schwanz hin und her, ist sie erregt und evtl. unentschlossen, was sie tun soll. Wenn sich nur die Schwanzspitze bewegt, ist die Katze aufgeregt und neugierig - z. B. weil Beute in Sicht ist. Bei neutraler Stimmung hängt der Schwanz locker in einem Bogen herunter. Ist die Katze ängstlich oder verschreckt, wird der Schwanz auch schon einmal unter dem Körper verborgen. Ein Schwanz, der wie eine Flaschenbürste aussieht, weist auf eine sehr wütende Katze hin, die sich angriffsbereit macht.
Nach vorne gerichtete Ohren deuten auf Aufmerksamkeit hin. Die "normale", entspannte Stellung ist leicht nach außen gerichtet. Legt eine Katze die Ohren an, so dass sie zur Seite zeigen, ist sie wütend. Dreht sie sie noch weiter nach hinten, ist sie bereit, sich zu verteidigen. Die Ohren sollen dabei durch diese Haltung geschützt werden. Nichts desto weniger, gibt es häufig "Schlitzohren" nach Prügeleien. In der Regel dreht die Katze ihre Ohren nach jedem Laut, den sie hört. Sie versucht so festzustellen, ob irgendwo eine Gefahr droht.
Weit geöffnete Augen signalisieren Aufmerksamkeit. Wenn sich eine Katze wohl fühlt, schließt sie die Augen ein wenig. Um einer anderen Katze zu zeigen, dass sie friedlich ist, zwinkert sie ihr langsam zu. Katzen mögen es gar nicht angestarrt zu werden, denn hiermit versuchen sie sich gegenseitig einzuschüchtern. Da sie nur sehr selten zwinkern müssen (nur etwa alle fünf Minuten), ist das besonders eindruckvoll und oft reicht es schon. Weitere Maßnahmen wie Knurren, Fauchen oder ein Kampf sind nicht notwendig, wenn der Gegner freiwillig das Feld räumt. Weit geöffnete Pupillen deuten auf Angst hin. Typisch bei einer Katze, die man zum Tierarzt geschleppt hat.
Die Stimmung am Schnurrbart abzulesen ist gar nicht so einfach, da man ihn aus einiger Entfernung nicht so gut erkennen kann. Die entspannte Haltung ist jedoch herabhängend. Eine ängstliche oder angriffsbereite Katze sträubt den Schnurrbart nach vorne.
Den berühmten Katzenbuckel macht eine Katze, wenn sie sich verteidigen will. Sie versucht sich dann so groß und eindrucksvoll wie möglich zu machen und zeigt dem Gegner gerne ihre Breitseite. Wenn eine Katze Angst hat, duckt sie sich und legt den Schwanz an den Körper. Wenn sie flieht, kriecht sie über den Boden und sieht so aus, als würde sie erwarten, dass ihr der Himmel auf den Kopf fällt. Aber auch das Anschleichen an eine Beute erfolgt in geduckter Haltung, der Schwanz ist dabei weit nach hinten gestreckt.
Sprich' doch mal Kätzisch, auch wenn du dir zunächst ein wenig seltsam vorkommst. Wenn du an deiner Katze vorbeigehst und sie streichelst, sage "Brrr". Zwinkere der Katze öfter freundlich zu und wirf ihr nur kurze Blicke zu, wenn sie dich beobachtet. Allen Menschen, die nicht in Kontakt mit Katzen kommen wollen, kann ich dagegen empfehlen, die Katze länger anzustarren. Normalerweise wird sie dann weggehen. In der Praxis sieht es leider häufig umgekehrt aus - wer Katzen mag, starrt sie an, wer Katzen nicht mag, beachtet sie nicht. Das ist wohl der Grund, warum Katzen scheinbar immer zu den Menschen gehen, die überhaupt keine Katzen mögen. Aus Katzensicht verhalten gerade sie sich ausgesprochen höflich ihr gegenüber. Wer mag kann versuchen, ein Küßchen von der Katze zu erhalten - Nase an Nase, auf Katzenart. Manche Katzen machen das, man kann es aber nicht erzwingen. Eine glaubhafte Imitation des Schnurrens bekomme ich nicht hin - ich summe sie aber manchmal an ("hmmmm"). Vermeide es, deine Katze direkt anzugähnen, oder laut anzuseufzen. Sie könnte denke, du würdest fauchen.
Links: die Ohren nach vorne gerichtet, weit geöffnete Augen.
Merlin verfolgt aufmerksam, was sich da tut.
Rechts: die Ohren leicht nach außen gedreht, die Augen halb
geschlossen. Jessica ist total entspannt.
Zwischen Merlin und Tiffy eskaliert die Situation: Die Ohren werden immer weiter zurückgelegt,
Merlin legt sich auf den Rücken und haut zu.
Kosima will einfach nur schmusen, Tiffy fühlt sich offenbar aber bedrängt und
ist sauer. Sie hat die Ohren weit zur Seite gelegt. Kurze Zeit später
sind die beiden schon ein wenig entspannter. Tiffy diszipliniert sie per Blick.
Kosima wird den "Anstarr-Wettbewerb" aber verlieren
und das Bett gleich einfach verlassen.