Man nennt mich grausam. Aber weiß ich etwas davon, ob Mäuse oder Singvögel etwas fühlen? Ich weiß nur, dass sie eine leichte und gesunde Mahlzeit sind.
Der Jagdtrieb ist Katzen angeboren. Sie müssen zwar üben, um Mäuse schnell und effizient töten zu können und kleine Katzen haben auch durchaus Respekt vor bissigen Nagern, aber auch Katzen, die den Mäusefang nicht von ihrer Mutter gelernt haben, erliegen den Verlockungen der Jagd. Dabei sind Katzen durchaus flexibel in ihrem Beuteschema und sie jagen auch Tiere, die sie nicht fressen wollen. Bei Freigängern wird es dann früher oder später vorkommen, dass du "Geschenke" vor der Haus- oder Terassentüre vorfinden wirst. Bitte dann nicht die Katze ausschimpfen, sondern loben und die Beute schleunigst im Mülleimer entsorgen. Ekelig wird es eigentlich erst, wenn nicht mehr erkennbar ist, was denn da eigentlich liegt oder wenn man die Gabe erst nach einigen Tagen findet...
Tiffy brachte schon nach Hause: Mäuse, Gartenschläfer (von denen ich einen fast mit einem Rasenmäher überrollt hätte), ein Maulwurf, Frösche, zwei Fledermäuse und auch ein paar Vögel. Die Katzen aus meinem Bekanntenkreis hatten zudem Jagdglück mit einem Goldfisch, Blindschleichen, Libellen und sogar einem jungen Kaninchen. Natürlich schrecken begabte Mäusejäger auch vor Ratten nicht zurück.
Auch Wohnungskatzen leben ihren Jagdtrieb aus und wenn es keine Mäuse gibt, suchen sie sich Ersatzobjekte. Hier nur einige wenige Beispiele, um die Kreativität von Katzen zu demonstrieren:
Merke: bevor du die Kellertür schließt - schau nach ob sich deine Katze
auf der richtigen Seite befindet.
nach oben
Merke: Bei Schleckermäulern Küchengeräte
besser abspülen.
nach oben
Merke: Omas Brottopf hatte durchaus seine Berechtigung.
nach oben
Auf dem Küchenschrank stand ein Karton Milch. Warum sich nicht einmal einen Schluck genehmigen? Katzen können natürlich keine Schraubverschlüsse öffnen - nein, das wäre wohl etwas viel verlangt. Merlin biß einfach mehrere Löcher in den Karton, effektvollerweise gleich an allen Kanten und siehe da, bald ergoß sich eine schöne weiße Pfütze über den Schrank.
Merke: Nach dem Gebrauch Milch wieder in den Kühlschrank
stellen.
nach oben
Und noch einmal Merlin. Während wir einkaufen waren hat er einen 10er Karton Eier vom Küchenschrank stibitzt und auf den Boden geworfen. Zwei der Eier sind dabei zerbrochen und er saß da und schleckerte genüßlich und völlig unschuldig den Inhalt und ließ sich dabei auch durch das Fotografieren nicht stören.
Merke: Nicht nur wegen der Salmonellengefahr sollte man Eier im
Kühlschrank aufbewahren.
nach oben
Auch Tiffy und Jessica beherrschten die Kunst der Selbstbedienung. Das
Trockenfutter von Whiskas - damals hieß
es noch "Whiskas Katzenschmaus" - war bei ihnen ausgesprochen beliebt. Da
ich befürchtete, dass die beiden wie Minka viel zu dick werden könnten, bekamen sie
nur eine Handvoll Trockenfutter als Abendsnack. Diese Rechnung
habe ich aber ohne die Beiden gemacht. In der Nacht griffen sie
zur Selbsthilfe, sprangen auf den Küchenschrank und
knabberten sich stundenlang durch den Karton. Einen guten Teil des
Futters haben sie sich dann aus der Verpackung geangelt.
Am
nächsten Tag war ich zunächst
einmal entsetzt, da sie den Pappkarton gleich
mitgefressen haben - aber glücklicherweise ist er
ihnen gut
bekommen. Seit diesem Ereignis haben sie ihr Lieblingfutter allerdings
ständig zur freien Verfügung. Ich
habe den Verdacht, dass Tiffy das ausgeheckt hat, da
sie die intelligentere der beiden war.
Merke: Auch Wohnungskatzen können ihre Jagderfolge
haben.
nach oben